- AFTERBIRTH – “FOETICCIDAL
EMBRYO HARVESTATION”
- Anfang der '90er Jahre tat sich gerade im Metal
Underground einiges neues auf und Death Metalbands schossen förmlich wie Pilze
aus dem Thrash Metal durchtränkten Boden. Später schrieb man einige Death Metal
Bands auch der Stilbezeichnung Black Metal zu, was damals kaum wen ernsthaft
interessierte. Vor allem in Amerika kamen (und gingen) jede Menge Bands und nur
wenige blieben auch hartnäckig. Zu diesen Bands zählen auch Afterbirth aus New
York, die sich im Sommer 1.993 in Long Island, NY (USA) formierten und bislang
aber offenbar echt wenig veröffentlicht haben?! Gerade einmal zwei Demos hat
man zwischen 1.993/ '94 veröffentlicht, die werden aber beide mit hohen Preise
in Sachen Originaltape bei eBay z. B. gehandelt. Im Infosheet ist von mehr als
100,- $ die Rede. Für all´ diejenigen unter Euch, deren Taschen nicht so prall
gefüllt sind, haben Afterbirth nun, satte 20 Jahre später ihre Demos
"Psychopathic Embryotomy" (1.994), "Rehearsal Demo" (1.993)
+ 5 Bonustracks auf diese Ende 2.013 veröffentlichte Re-Release gepackt und
melden sich damit optimistisch nach vorn blickend zurück. Allein das Artwork
der Digipack schlägt optisch eine gute Brücke vom Gestern ins Heute. Der
toxische Biomechanik Style im Innenteil des Booklets weiß zu gefallen. Mit dem
4 Track umspannenden '94er Demo "Psychopathic Embryotomy" öffnet
"Aborted Christ" (Track 1) sick rödelnd den Reigen dieses verranzten
Death Metal Eintopfe(n)s. Dabei geht es nicht nur sinnlos loskloppend auf und
davon. Das Röhrfest geht mit "Impure Conception" (Track 2) in den
nächste Abkochgang, spuckt aber hier auch einige typische '90er Schule-Parts in
Form eines Doom-Death Gemisches aus, das vom Nostalgie-zuträglichen Death Metal
Sound dominiert wird. Noch tiefere Growltöne und eingeflochtenen sicky Vocals
servieren Afterbirth mit "Obliteration Of Human Tissue" (Track 3;
Anspieltip I). Ähnliche Parts hatten damals naturgemäß auch andere Death Metal
am Start, allerdings ähnelten sich die Songs kaum. Matt Duncan`s Stimmcocktail
jedenfalls kann dem jungen Chris Barnes locker den vergoren-ranzigem
Chemiekaliensaft reichen, was "Obstetric Bastardization" (Track 4;
Anspieltip II) diese Demo beschließend tieftönend untermauert. Zeitlich geht es
nun noch weiter in der Bandhistorie zurück, ins Jahr 1.993, als man ein
"Rehearsal Demo" eingezockt hat, das mit weiteren 3 Tracks auf diesem
Release hier aufwartet. "Aborted Christ" (Track 5; Anspieltip III),
diesmal mit Intro eingeleitet lässt einen an die Hochzeiten von
Horrorfilmklassikern zurückdenken, bevor die chaotisch wirkende-, noch sehr
erdige Death Metal Proberaumsession losbricht. Zwar tönt dieses Demo gewiss
nicht Hyperdigital, hat aber dafür ganz viel Spirit der '90er Death Metal Tage
inne. So etwas kann man nicht künstlich reproduzieren,
- was man hier auch spürt. Seltsamerweise ist
"Aborted Christ" hier fast doppelt so lang wie auf der chronologisch
folgenden Demo. Und wenn man dann Rumpelböller wie "Rebirth" (Track
6) hört, weiß man irgendwie auch welches Feeling einen damals in aller
jugendlichen Euphorie gepackt hat. Und das war nicht nur die Suche nach dem
noch extremeren Sound. ;-) Es wird nicht blind das Gaspedal durchgetreten,
sondern auf bestimmte Arrangements geachtet, zumindest das hört man locker
raus. Ebenfalls in einer längeren Version gibt es die Urversion von "Obliteration
Of Human Tissue" (Track 7) auf die Ohren, die gleichzeitig dieses
Afterbirh Erstdemo beschließt, um zum Bonustrackblock dieser Art
Demo-Compilation überzugehen.Den ersten Liveblock hat man im "Banaby's
II" in Long Island, NY (USA) im Mai 1.994 mitgeschnitten. Dabei kommt
leicht besserer Sound auf und bringt mit "Saving The Dead" (Track 8;
Anspieltip IV) auch einen hier bislang ungehörten Song zu Gehör. "Impure
Conception" (Track 9) und "Rebirth" (Track 10) hingegen kann der
geneigte Death Metal Maniac nun noch einmal genauer anchecken. Der zweite
Liveblock dieser Bonusgaben wurde auf dem Melted Earth Metalfest (in Newport,
Rhode Island [USA]) im Februar 1.994 mitgeschnitten, was quasi ein kleines
Stück Death Metal History mitbringt. Es gibt zum krönendem Abriss zwei weitere
hier noch nicht gehörte Songs in die Gehörgänge gewuchtet. "Crematorial
Gates" (Track 11; Anspieltip V) bringt dabei rein vom Instrumentallauf
Morbid Angel Wasser auf die Räder (vor allem was Gitarrist Cody Drasser angeht),
während die Stimmbänder von Matt Duncan hier nur noch in Fetzen existent zu
sein scheinen. Den Lichtausknipser "Fleshwound" (Track 12) überlasse
ich Euch. Alles in allem sehr, sehr Underground, aber genau deshalb so tasty. ; (
DANNY )
- Afterbirth / Pathos Productions
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